… und sonst?

Hauptstadt ist, wenn man ausgehen kann, herausgeputzt natürlich und neugierig, wen man so trifft. Zum Beispiel den Bundeskanzler? Kein Problem. Nachdem es den Chaoten von der CDU nicht gelungen ist, den Tag der offenen Tür zu verhindern, öffnet das Kanzleramt am Wochenende die Pforten. Nur wer sitzt drin, Schröder oder Hartz?

Hauptstadt ist mit Kunst und so. So gesehen war Berlin schon vor 25 Jahren Hauptstadt, wenn auch heimliche (aber da die Nummer eins, noch vor Stoiber-München). Da nämlich wurde der Verein der Freunde der Nationalgalerie gegründet. Nun wird Jubiläum gefeiert. Weil: Feiern gehört ja auch in der Post-Borer-Fielding-Ära zum Hauptstadtsein.

Hauptstadt ist, wenn man klaut. Vor allem in poor Berlin, wo Schneller Sterben schon verbreiteter ist als Schöner Wohnen. Nun hat’s auch Lankwitz erwischt. Erst mal mit einem Überfall auf eine Videothek, aber man weiß ja, was da alles noch kommt, in diesen Hauptstädten.

Vor allem aber ist Hauptstadt, wenn’s ums öffentliche Geld geht. Das ist in der Hauptstadt nämlich knapp, weil es so viele öffentliche Bedienstete gibt. Jetzt wehrt sich Stumpenhusens Ver.di dagegen, keinen Nachwuchs mehr einzustellen. Begründung: der Altersdurchschnitt von 47 Jahren. Auch in Hauptstädten gibt es Äste, die kann man absägen, wenn man auf ihnen sitzt.