Hamburger im Weserstadion vernascht

Werder schlägt die Hamburger Rivalen in einem aufregenden Spiel mit 2:1. Charisteas trifft zum ersten Mal

Mit einem Arbeitssieg hat sich der SV Werder Bremen im 77. Nordderby gegen den Hamburger SV für den verkorksten Saisonauftakt rehabilitiert. Eine Woche nach dem 0:3 bei Aufsteiger Bielefeld kamen die jungen Hanseaten am Sonntagabend vor 31 000 Zuschauern im Weserstadion zu einem nicht unverdienten 2:1 (1:1)- Erfolg, den der 22-jährige Grieche Angelos Charisteas in der 9. Minute mit seinem ersten Tor einleitete. Den Sieg machte der frühere St. Paulianer Holger Wehlage (50.) perfekt. Der Tscheche Tomas Ujfalusi hatte mit dem Ausgleich (20.) für Hoffnungen bei den Hamburgern gesorgt.

Nach schwachen Spiel- und Trainingsleistungen musste Bremens Brasilianer Ailton 75 Minuten auf der Bank schmoren. Die Verbannung durch Trainer Thomas Schaaf schien sich positiv auszuwirken. Schon nach neun Minuten tanzte Charisteasdie Hamburger Abwehr aus und zirkelte den Ball von der linken Strafraumecke aus ins HSV-Tor. “Wir haben glänzend begonnen“, freute sich Allofs und musste unversehens mitansehen, wie seine ohne den an der Nase operierten Vizeweltmeister Frank Baumann sowie die gesperrten Fabian Ernst und Razundara Tjikuzu angetretene Mannschaft den Vorsprung verspielte. Maßgeblich beteiligt war wiederum Charisteas, der Ujfalusi im Kopfballduell nicht wirkungsvoll stören konnte. Drei Minuten zuvor hatte Markus Daun das 2:0 (17.) auf dem Fuß gehabt. Auch Ivica Banovic, der erstmals neben Krisztian Lisztes die Fäden im Bremer Mittelfeld ziehen sollte, konnte den Ball nicht an Martin Pieckenhagen vorbei bringen. Der HSV-Keeper ließ fünf Minuten nach dem Wechsel einen Wehlage- Schuss unter dem Körper durchrutschen. Die Hamburger lagen zurück, obwohl sie spielerisch leichte Vorteile gehabt hatten. Vor allem die Bremer Not-Verteidigung offenbarte Probleme, welche dieHamburger aber nicht nutzen konnten.

H.-J. Zwingmann, dpa