montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens
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Das Boot, der Kahn, der Nachen ist voll. Deutschland im Untergangsfieber, Land unter für die Bundesrepublik. Wirtschaftskrise und Naturkatastrophe überfordern die Bürger. Endzeitstimmung macht sich breit. Der kalte Sommer ist ein heißer Herbst. Wird sich Schröder in die enge Hose des Krisenmanagers Schmidt pressen können? Oder wird die Lage zum Fanal, zum Menetekel, zum Abyss für einen angeschlagenen Kanzler? Eins ist sicher: Die Spaßgesellschaft ist am Ende. Wie bereits 1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000 und 2001. Als ich es jedes Mal aufs Neue verkündete. Schon seit 1968, als ich leider noch zu den Linken gehörte, war der Weg an den Abgrund vorgezeichnet.

Jetzt sind die Wassermarken des Untergangs eingebrannte Zeichen der Zukunft. Doch die Ästheten der Republik sitzen ungerührt in den Bars, Cafés und Restaurants der Berliner Mitte, wo sie von Trends, von Moden, von Hypes reden, die der aktuellen Apokalypse ferner nicht sein könnten.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.