Die erste Wahl: „Das kleine Kreuz heißt für mich zumindest zu verhindern, dass Rechte Aufwind kriegen.“

Sebastian Kretz (20), Politikstudent aus dem Viertel

„Ich hab’ in Gedanken auch schon das letzte Mal mitgewählt, so dass es jetzt eigentlich nur der Vorgang des Ankreuzens ist, der neu ist. Ich unterstütze in erster Linie die Grünen. Ich finde gut, was sie erreicht haben – Lebenspartnerschaftgesetz, Atomausstieg, Ökosteuer. Der direkte Unterschied zwischen CDU und SPD ist mir nicht ganz klar. Meine erste Stimme kriegt trotzdem die SPD – logisch, wenn ich rot-grün wähle, aber von den großen Parteien ist sie eben das kleinere Übel.“

Vivien Mast (19), Abiturientin aus Walle

„Das erste Mal wählen zu gehen gibt mir schon das Gefühl, dass ich mitmischen kann. Das kleine Kreuz heißt für mich zumindest zu verhindern, dass Rechte Aufwind kriegen. Ich wähle die PDS, notgedrungen, weil sie wenigstens noch ein bisschen den Anspruch hat, eine linke Opposition darzustellen. Aber es muss eine neue Vertretung für die Arbeiterklasse geben. Der SPD glaubt das schon lange keiner mehr. SPD und Grüne haben für mich gezeigt, dass sie kein Stück besser sind als die CDU.“

Hubertus Günther (18), Realschüler aus Schwachhausen

„Wichtig ist, dass man jemanden wählt, der vernünftig ist, der die Sache in die Hand nimmt, der seine Versprechen hält. Ein Vorbild muss ein Politiker nicht unbedingt sein – jeder gestaltet sein Leben doch so, wie er möchte. Politiker müssen sich darum kümmern, dass die Arbeitslosenzahl nicht weiter steigt, dass den sozial Schwächeren geholfen wird, dass es weniger Gewalt gibt. Ich wähle die SPD, ich habe von Schröder einen sehr guten Eindruck. Allein kann man das nicht alles schaffen, das dauert seine Zeit.“