KV-Geschäftsführer gefeuert

Nach dem Skandal in der Kassenärztlichen Vereinigung um den Chirurgen Dr. Rüggeberg muss nun auch der Bremer KV-Geschäftsführer Klaus Stratmann gehen

Fünf Moante nach dem Rücktritt der beiden Vorsitzenden der Bremer Kassenärztlichen Vereinigung (KV), Dr. Jürgen Grote und Dr. Andreas Rüggeberg, hat die „Affäre Rüggeberg“ nun auch Konsequenzen für den hauptamtlichen Geschäftsführer der KV: Klaus Stratmann ist von seiner Funktion freigestellt worden.

Die Bremer Vertretung der Kassen-Ärzte war vor gut einem Jahr in die Schlagzeilen geraten, als Stratmann versuchte, eine Justitiarin zu entlassen. Die hatte in einer Vorstandssitzung in deutlicher Weise auf rechtswidrige Vorgänge zu Gunsten des Vize-Chefs der KV, Dr. Rüggeberg, hingewiesen. Vor dem Arbeitsgericht scheiterten fast ein Dutzend Anläufe, die Justitiarin loszuwerden; freiwillig wollte sie trotz des Angebotes einer Abfindung nicht klein beigeben. Schließlich hat ein Gutachten die Vorwürfe bestätigt, Chirurg Rüggeberg hat daraufhin die Rückzahlung der ihm unrechtmäßig zugeflossenen Gelder zugesagt.

Die umstrittene Entscheidung zugunsten von Rüggeberg wäre ohne den hauptamtlichen Geschäftsführer Stratmann nicht denkbar gewesen. Als die beiden alten Vorsitzenden, Grote und Rüggeberg, zurücktraten, stellte sich die Frage nach der Verantwortung des Hauptamtlichen.

Die im April neu gewählte Spitze der KV um den Radiologen Dr. Till Spiro hat Stratmanns Verantwortung durch ein neuerliche Expertise feststellen lassen. Das Gutachten ist sehr eindeutig ausgefallen. Wegen des „gestörten Vertrauensverhältnisses“ wurde Stratmann Anfang dieser Woche von seiner Funktion freigestellt. K.W.