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vorlaufBergfex am Gipfel

„Legenden“ (WDR, 23.00 Uhr)

„Er ist ein Menschenfresser“, urteilt die Ex-Ehefrau. Und sei verrückt. Tatsächlich hat sich Reinhold Messner zur lebenden Legende verklettert, wie Ute Gebhardts Film zeigt. Es ist das Porträt eines Menschen, der zerfressen ist vom Ehrgeiz, seine eigenen Grenzen zu finden.

Die „Todeszone“ beginnt in 8.000 m Höhe. Eine Höhe, in der jede Bewegung unmenschliche Schmerzen bedeutet. 1970 bezwingen Reinhold Messner und sein Bruder Günther die 8.125 Meter des Nanga Parbat. Doch beim Abstieg kommt der Bruder ums Leben, Messner selbst erleidet schwere Erfrierungen. Die Umstände, die zu diesem Unglück führten, kann auch der Film nicht aufklären. Aber er dokumentiert Vorwürfe, Messner habe seinen Bruder für den Rekord geopfert. Und er zeigt Messners Eingeständnis, am Berg die falsche Entscheidung getroffen zu haben.

Danach erstürmt der Bergfex alle Gipfel. Seine immer extremeren Touren sind für ihn nur dann lohnend, wenn sie tödlich enden könnten. Als es nicht mehr höher geht – die Amerikaner waren vor ihm auf dem Mond –, geht es doch immer weiter. Ob als Antarktisläufer, verlachter Yeti-Forscher oder EU-Politiker – verbissen sucht sich der Egomane neue Herausforderungen. Messner scheint täglich beweisen zu müssen, dass er der Größte ist. Die Reportage zeichnet das spannende Bild eines innerlich zerrissenen Menschen, der – obwohl er immer Glück hatte – nie glücklich gewesen ist. ALF IHLE

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