Rassismus im Vormarsch

UNO: Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus nehmen nach 11. September global zu. Araber besonders betroffen

NEW YORK ap ■ Die Vereinten Nationen beobachten nach den Anschlägen vom 11. September eine weltweite Zunahme von Rassismus und rassistischer Diskriminierung. Der Sonderberichterstatter der UN-Menschenrechtskommission Maurice Glèlè-Ahanhanzo stellte am Mittwoch in New York einen Bericht der Kommission vor. Demnach seien Diskriminierung von Muslimen und Arabern, Anschläge auf Synagogen und Anwendung rassischer Profile bei Einreisekontrollen die typischsten Beispiele für diese Entwicklung.

Muslime und Araber würden häufig bei Reisen in westliche Länder stigmatisiert, hieß es in dem Bericht. Angriffe auf jüdische Synagogen und antisemitische Graffiti stünden mit dem andauernden israelisch-palästinensischen Konflikt im Zusammenhang. Zu den weiteren Ursachen hieß es: „Das Phänomen scheint die Folge von Wahlerfolgen nationalistischer und rechtsextremer Parteien in einer Reihe von Ländern zu sein.“ Die Kommission sieht den Rassismus auch als Folge der terroristischen Anschläge vom 11. September.

In zahlreichen Ländern sei eine Rückkehr von Rassismus, rassischer Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit zu beobachten. „Zusammen mit den Sicherheitsmaßnahmen für die Bekämpfung des Terrorismus führen die Maßnahmen gegen Einwanderung nun zu dem Eindruck, dass ein Eiserner Vorhang zwischen dem Norden und dem Süden des Planeten gefallen ist“, schreiben die Autoren. Der internationale Kampf gegen Rassismus müsse mit Ausdauer und Nachdruck geführt werden, „da täglich Millionen von Menschen dem Horror einer diskriminierenden Behandlung unterworfen werden“, fordern sie.