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Im Iran ist seit der islamischen Revolution von 1979 zum ersten Mal wieder eine Oper öffentlich aufgeführt worden. „Rostam und Sohrab“ ist ein Werk des iranisch-armenischen Komponisten Loris Tjeknavorian und wurde in Teheran im Konzerthaus Milad Hall konzertant aufgeführt. Die Produktion ist ein Gastspiel des österreichischen Festspielspielhaus St. Pölten. Tjeknavorian hat die Aufführung mit einem eigens aus österreichischen, armenischen und iranischen Musikern zusammengestellten Orchester selbst dirigiert. Der Komponist hatte 30 Jahre an dem Werk gearbeitet. Die Tragödie „Rostam und Sohrab“ ist Teil einer Abfolge von Erzählungen aus der „Shahnameh“: einer Geschichte des iranischen Reiches in Versen des Dichters Abol-Quasem Ferdowsi aus dem 10. Jahrhundert. Die Opernproduktion wurde zum Gedenken an den Dichter vom iranischen Kulturministerium mitfinanziert. 2.400 Zuschauer hatten sich versammelt, darunter auch örtliche Politiker und islamische Geistliche. Und es gab großen Beifall.

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden öffnen nach der Flutkatastrophe am kommenden Dienstag mit der Rüstkammer und dem Mathematisch-Physikalischen Salon im Zwinger zwei weitere Museen. Das Albertinum hatte bereits eine Woche nach Beginn des Hochwassers die Türen wieder aufgemacht. Die in der Antikenhalle – einem Teil des Albertinums – stehenden, aus dem Depot geretteten Reliefs, Gipsabgüsse und Plastiken sollen „ordentlich Besucher“ anziehen, hofft Generaldirektor Martin Roht: „Es gibt viele Neugierige.“ Inzwischen ist nach Angaben von Roth auch der Zwinger leer gepumpt, in dem die Porzellansammlung wie geplant am 6. Oktober nach der Sanierung wiedereröffnet wird. Weiter geschlossen bleibt die Gemäldegalerie Alte Meister, deren Großformate und Rollenbilder unterdessen aus dem Depot geholt werden konnten. „Sie machen auf den ersten Blick einen ganz vernünftigen Eindruck“, sagte Roth über die gerahmten Gemälde. Angestrengt werde jetzt nach langfristigen neuen Depoträumen für Rüstkammer, Skulpturen und die Gemälde gesucht. Die bisherigen unterirdischen Lagerräume will Roth aus grundsätzlichen Sicherheitsüberlegungen nicht mehr nutzen. Umfangreiche Hilfsangebote kämen unterdessen aus Museen aus dem deutschsprachigen Raum. „Die unzähligen Klimatruhen können wir alle gar nicht verwenden“, sagte Roth. Enorm sei auch die finanzielle Hilfe von Privatpersonen. „Das ist eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft.“ Ob „Welle“ hier wirklich das angemessenesprachliche Bild ist?