Millionen für Pferderennen

Wie viel Geld zahlt Bremen für den „Sport der Könige“? Der Senat legt Bremens Pferde-Engagement offen. Toto-Steuer wird zu 96 Prozent zurückerstattet

Etwa zehn Pferderennen finden jedes Jahr in Bremen statt. Je nach Wetter locken sie zwischen 2.000 und 7.000 Schaulustige aus Bremen und anderswo an, die rund drei Millionen Euro verwetten. Diesen Pferde-Tourismus lässt sich Bremen Einiges kosten. Auf Anfrage der Grünen legte der Senat jetzt Zahlen auf den Tisch. Danach machte und macht Bremen für den Um- und Neubau der Galopprennbahn in der Vahr insgesamt 7,2 Millionen Euro locker. Die neue Trainingsrennbahn in der Arberger Marsch, betont der Senat, werde dagegen „privat finanziert“.

Trotzdem fließen auch hier Haushaltsmittel: 1,8 Millionen Euro stellt Bremen für die „öffentliche Infrastruktur“ in der Arberger Marsch zur Verfügung. Dazu zählt neben den Straßen und Wegen auch die eigentliche Rennbahn selbst. Neben den Investitionsbeihilfen und direkten Zuschüssen für den Umbau der Rennbahn trägt Bremen die jährlichen Defizite, die der „Sport der Könige“ (Eigenwerbung Galopprennbahn Bremen) verursacht. Denn die Bremer Rennbahn GmbH (BRG) gehört zu 60 Prozent der stadteigenen Hanseatischen Veranstaltungs GmbH (HVG) und erhält so jährlich zwischen 600.000 und 700.000 Euro aus dem Bremer Haushalt – unter anderem für die Pflege der Grünanlagen.

Der Bremer Rennverein 1857 e.V., der die restlichen 40 Prozent an der BRG hält und Inhaber der Wett-Lizenz ist, muss zwar ein Sechstel des Wett-Umsatzes an die Stadt abführen. 96 Prozent davon bekommt er aber wie alle Rennvereine in Deutschland wieder zurück: Zur Förderung der Pferdezucht. sim