Julis setzen auf Sex

Hamburger FDP-Nachwuchs will „Lust auf Wählen“ machen, irritiert mit Plakaten aber die eigene Partei

HAMBURG taz ■ Mit einer eigenwilligen Kampagne wollen die „Hamburger Jungen Liberalen“ (Julis) „Lust auf Wählen“ machen.

„Steck ihn rein“, haucht eine Blondine auf Postkarten und Plakaten – für den Landeschef der FDP-Nachwuchsorganisation, Jan-Erik Spangenberg, „eine frische Idee“. Die übrigen Parteien würden nur alte Männer zeigen. Er aber will „Frauen wenigstens auf Plakaten auf der Straße sehen, wenn sie schon nicht in den Parteien berücksichtigt sind“.

FDP-Landeschef Reinhard Soltau ist davon nicht begeistert. „Das Plakat ist hart an der Grenze. Aber wir sind eine liberale Partei und können mit solchen Dingen umgehen.“ Wie ein Parteisprecher berichtete, gab es bei einer Vorstandssitzung am Montag „Stimmen, die das Plakat durchaus anders als positiv bewerteten“. Man habe sich aber darauf verständigt, dass die Julis nun mal „eine eigenständige Organisation“ seien, der man nicht reinreden wolle. ELKE SPANNER