Wut wegen Wasser

Defekte Kanäle, mutmaßen die Findorffer, treiben ihnen das Wasser in den Keller. Selber schuld, sagt Hansewasser

Gereizte Stimmung auf der Beiratssitzung in Findorff am Donnerstagabend: Überall im Stadtteil waren in den letzten Wochen die Keller vollgelaufen. Die Hochwasser-Geschädigten beschuldigen die Hansewasser Bremen GmbH, das Kanalnetz nicht ordentlich zu warten. Es sei undicht, bei starken Regenfällen steige daher der Grundwasserspiegel – und damit das Wasser in die Keller. Einstimmig beschloss der Beirat, bei der Stadt ein Gutachten zu beantragen, dass den Vorwürfen nachgehen soll.

Die Hansewasser hält die Vorwürfe für unbegründet. Selbst wenn die Kanäle in der Straße undicht sein sollten, würde die Wassermenge nicht ausreichen, um den Grundwasserspiegel in ganz Findorff steigen zu lassen. Auch der auf der Beiratssitzung mit viel Beifall bedachte Vorschlag eines Betroffenen, bei Sturzregen den Kanal-Überlauf ins Hollerland zu öffnen, bringe kaum Entlastung. Schuld an den Überschwemmungen im Keller seien oftmals marode Abwasserrohre auf den Grundstücken selbst. Diese verliefen häufig direkt unter dem Kellerboden, ein Leck könne daher schnell zur Überflutung des Kellers führen. Selbst ein Rückstauventil am Hausanschluss helfe dann nichts. Für die Sanierung der Rohre auf den Privatgrundstücken hat die Hansewasser vor vier Jahren 2,5 Millionen Euro bereitgestellt. Bisher wurde gerade einmal ein Drittel abgerufen. sim