CDU-Hochburg Spandau

Duell der Aufsteiger: Swen Schulz (SPD) kontra Kai Wegner (CDU)

Vizeparteichef der Berliner CDU war er schon, Vize ist er auch in der Abgeordnetenhausfraktion. Jetzt will Kai Wegner mit 29 Jahren noch eine Stufe höher und in den Bundestag, als jüngster Berliner CDU-Kandidat. Einen Rechtsaußen nannte ihn die SPD nach seiner Nominierung. „Die Mitte ist voll“, hat er vor ein paar Monaten gesagt. „Wenn Menschen Zuwanderung nicht wollen, muss die CDU das aufgreifen, und das ist nicht rechts.“ Der Mann, der ihn für die Sozialdemokraten verhindern soll, ist eine Art Spiegelbild. Swen Schulz ist mit 34 Jahren ähnlich jung, der zweitjüngste SPD-Direktkandidat in Berlin überhaupt, wenn auch als Kreisparteichef und Bezirksverordneter noch nicht so weit avanciert wie Wegner.

Nach dem Ergebnis von 1998 müsste die Sache für Schulz klar sein. Fast die absolute Mehrheit holte die SPD bei den Erststimmen, 16 Prozentpunkte mehr als die CDU. Damals kandidierte Wolfgang Behrend für die SPD. Schulz, heute in einem Verlag tätig, leitete bis 1998 sein Büro. Noch 1994 hatte die CDU knapp den Wahlkreis gewonnen. Wegner, der schon mit 17 der CDU beitrat, bei der Schüler-Union und der Jungen Union Chef wurde, hofft darauf, dass das Pendel in diese Richtung zurückschlägt. Schon vor einem Jahr bei den Abgeordnetenhauswahlen schnitt die CDU in Spandau entgegen ihrem allgemein desaströsen Trend gut ab. „Von Spandau lernen heißt siegen lernen“, sagte der spätere Landeschef Christoph Stölzl im März seinen Parteifreunden. Unter den sonstigen Kandidaten fällt nur Grünen-Landesparlamentarierin Lisa Paus auf. STA