Unfälle im Hafen

Nach Austritt von Schwefeldioxid gab es Verletzte

Bei einer Freisetzung von Schwefeldioxid aus einer Anlage der Norddeutschen Affinerie AG (Affi) am Müggenburger Hauptdeich im Hamburger Hafen sind am Samstag elf Menschen leicht verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, berichteten Passanten von beißend gelbem Qualm, der aus der Anlage gekommen sei. Der Qualm habe zu Atemwegsreizungen und Hustenanfällen geführt, so dass die Betroffenen ärztlich behandelt werden mussten. Unter ihnen sei auch ein zehnjähriges Kind gewesen.

Ursache sei nach den bisherigen Ermittlungen fehlerhaftes Gießen von Schlacke, die zu dem kurzen Austritt der Schadstoffe geführt habe, so der Polizeisprecher. Ein Sprecher der Norddeutschen Affinerie bedauerte gestern den Vorfall. Eine Gesundheitsgefährdung für die Anwohner habe aber nicht bestanden. Die Betriebsstörung sei schnell behoben, die zuständigen Behörden umgehend informiert worden. Schadstoffmessungen der Feuerwehr hätten keine erhöhte Konzentration von Giftstoffen ergeben, sagte der Polizeisprecher.

Inzwischen hat sich auch die Ursache des Feuers geklärt, durch das am Freitag im Hafen zwei Menschen verletzt worden waren. Das sei durch zwei beschädigte Fässer mit Diethyl-Äther entfacht worden, teilte ein Polizeisprecher gestern mit. Der Brand entstand in einer 10.000 Quadratmeter großen Lagerhalle mit Munition und ätzendem Äther. In dem Bau waren in Containern Munition und in Fässern als Gefahrgut eingestufter Äther gelagert. Ein Gabelstaplerfahrer habe die beiden Fässer bei Ladearbeiten mit seinem Fahrzeug beschädigt, hieß es. Dabei sei der Inhalt sofort in Brand geraten. Der 46-jährige Gabelstaplerfahrer habe noch versucht, die Fässer ins Freie zu bringen. Beim Transport seien die beiden Behälter dann aber explodiert. Das Feuer habe sich dann schnell ausgebreitet. Über die Höhe des Sachschadens ist noch nichts bekannt. TAZ