der homosexuelle mann ... von ELMAR KRAUSHAAR
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… ist ein kluger Kopf, helle und immer auf der Hut, hochsensibel, wenn es um politische Befindlichkeiten geht, im Kleinen wie im Großen. Weil er diskriminiert ist, ein Außenseiter, einer, der rumgeschubst wird, ganz nach Belieben. Das schult, macht misstrauisch und wach.

Ach was! Kein Wort davon ist wahr, nur ein Vorurteil mehr, wie das von den breiteren Hüften oder jenes mit dem guten Geschmack. Homosexuelle können politisch so instinktlos sein, so gnadenlos blöde, dass es schmerzt. Vor allem dann, wenn es ihnen ans Eingemachte geht, an die existenziellen Dinge des Lebens wie Sex und Sex und Sex. Die legendäre Liebe homosexueller Männer zu älteren heterosexuellen Frauen beispielsweise funktioniert nur im Kontext sexuellen Größenwahns. Nicht, dass der eine Sex suchen würde bei der anderen, im Gegenteil: weil es darum gar nicht geht, haben sie keine Angst voreinander, die harmonische Allianz ist perfekt. Nämlich dann, wenn beide – so kommen wir doch noch zum Untenrum – einen hysterischen Hang zum Sex mit Männern gemeinsam haben. Sonst funktioniert die Verbindung nicht.

Wie sonst ließe sich die Liebe der Äffinnen zu Zarah Leander erklären, oder zu Edith Piaf, Lotti Huber? Oder zu Leni Riefenstahl? Sie ist die ideale Homofreundin, umstritten und unbelehrbar, eitel und egoman, mit einer vitalen Begeisterung für muskulöse Sportlerarme und lange, schwarze Dödel, das schweißt zusammen. Kein Wunder, dass sich kürzlich alle Tunten im Geiste solidarisch zeigten und mit der Jubilarin ihren Geburtstag feierten. 100 Jahre und immer noch kein bisschen weise – wenn das kein Grund ist.

So kamen die homophilen Löwenbändiger aus Las Vegas, Siegfried und Roy, eigens an den Starnberger See, um ihre Freundin zu bezaubern. Die Disco-Husche Holly Johnson (Frankie goes to Hollywood) reihte die Riefenstahl ein zwischen diversen Homo-Ikonen als wichtige Inspiratorin. Und einer der größten Riefenstahl-Fans ever, Szene-DJ und Männer aktuell-Kolumnist Steffi Love, warf sich wieder einmal völlig verzückt über den grauen Star der Schwanzfotografie und lobte sein „liebstes Juwel“, „ein schlichtes Genie“, den „Megastar“ – ungebremster Jubel für die „Schmierfilmerin“ (Willi Winkler).

Ohne Zweifel der Dämlichste von allen – oft schon hat er sich auf diesen Platz gedrängelt – war wieder einmal Wolfgang Joop, „Ihre Größe ist überragend!“, tremolierte er im Stern: „Ihre Sehnsucht nach Schönheit und Kraft entspricht einem geradezu humanistischen Gedanken.“ … „visionäre Kraft“ … „ein Mysterium“ … „Ich verbeuge mich tief vor diesem Leben!“ Was für ein Climax! Als sei eine ordentliche Ladung Sperma dem Gratulanten ins Auge geraten und hätte den Blick so verklebt wie den Verstand.

Homos können unglaublich blöd sein, sodass man nichts mehr mit ihnen gemein haben möchte und die Straßenseite wechseln will beim nächsten Mal, wenn man ihnen begegnet. Dass sie sich in dieser ihrer Dummheit überhaupt nicht unterscheiden von den Heteros, tröstet nicht.