Erklärung von Johannesburg

Wie in Rio: Politische Deklaration zum Abschluss des Gipfels. Kritiker auf zur WTO

JOHANNESBURG taz/afp ■ Mit der Verabschiedung einer „Johannesburger Erklärung zur nachhaltigen Entwicklung“ ist der UN-Weltgipfel Mittwochnacht zu Ende gegangen. Bei dieser politischen Deklaration handelt es sich nicht um die konkreten Punkte des Aktionsplans, der während des Gipfels vor allem verhandelt worden war. Die Erklärung sollte aber auch Wege aufzeigen, wie sich wirtschaftliches Wachstum, Armutsbekämpfung sowie ein Aufschwung der Dritten Welt mit dem ökologischen Überleben der Erde vereinbaren lassen. Der vollständige Text ist auf der Gipfel-Website www.johannesburgsummit.org zu lesen. Die 191 Teilnehmerstaaten verpflichten sich in 7 Punkten unter anderem zum Kampf gegen „Terrorismus, organisiertes Verbrechen und Korruption“. Die Delegierten betonten zudem, dass die Auswirkungen der Klimaveränderung „bereits offensichtlich“ seien. Wasser- und Luftverschmutzung machten ein „annehmbares Leben“ für Millionen von Menschen unmöglich, hieß es weiter.

Die Umweltschutzorganisation Friends of the Earth kritisierte gestern, dass nur zwei von über 100 Punkten des Aktionsplans wirklich neu seien: Dass bis 2015 die Zahl der Menschen ohne Wasser- und Abwasseranlagen halbiert werden soll und die Errichtung eines wirksamen Schutzes der Fischbestände bis 2012 (www.rio-plus-10.org).

Für Globailisierungskritiker beginnt nun Business as usual – und hier vor allem die Treffen zur neuen Welthandelsrunde unter dem Dach der WTO. Denn hier werden von den Wirtschaftsministerien diverse Übereinkommen ausgehandelt, die viele in Johannesburg diskutierte Gebiete betreffen. Hier steht das nächste Treffen der Delegierten im September 2003 im mexikanischen Cancun an. REM