Neubau auf Eis

Erweiterungsbau der Kunsthochschule ist vorläufig nicht mehr in der Planung. Option Finkenau zu teuer

Der SPD-Abgeordnete Jan Quast hat Wissenschaftssenator Jörg Dräger die Verschwendung von 500.000 Euro Planungsgeldern vorgeworfen. So habe der parteilose Senator im Wissenschaftsaussschuss verkündet, der geplante Erweiterungsbau für die Hochschule für bildende Künste (HfbK) sei vom Tisch. „Damit verliert die Kunsthochschule die Chance, die Lehr- und Studienbedingungen zu verbessern und die Betriebskosten dauerhaft um mehr als 100.000 Euro zu senken“, kritisiert Quast. Dräger wolle offenbar „Tatsachen schaffen“, indem er den Bau streicht, „obwohl die Ergebnisse der Strukturkommission zur Begutachtung der Hochschulen noch gar nicht vorliegen“. Ein denkbares Ergebnis wäre die Verkleinerung der Hochschule.

Von der HfbK war gestern keine Stellungnahme zu erhalten. In der Wissenschaftsbehörde indes reagierte man gelassen. „Herr Dräger hat im Ausschuss gesagt, dass der Neubau zurzeit nicht im Investitionplan enthalten ist. Das heißt nicht, dass er für alle Zeiten aufgegeben wird“, sagt seine Sprecherin Sabine Neumann. Auch weist sie darauf hin, dass der für Mai 2002 geplante Baubeginn auf Betreiben der HfbK selbst verschoben wurde. So seien manche mit dem Entwurf nicht glücklich gewesen. Zudem wurde auf Anregung von HfbK-Vize-Präsident Hartmut Frank die Nutzung der benachbarten leer stehenden Klinik Finkenau geprüft. Neumann: „Die Entscheidung der baulichen Zukunft ist insgesamt noch in alle Richtungen offen.“

Allerdings sei die Finkenau inzwischen die unwahrscheinlichste Lösung, weil deren Betriebskosten hoch seien. Zudem versucht die Finanzbehörde zurzeit, den Bau zu veräußern. Eine endgültige Entscheidung wolle man treffen, wenn die Ergebnisse der Strukturkommission vorliegen. kaija kutter