Nordkoreaner reisen aus

15 Flüchtlinge verlassen deutsche Botschaftsschule in Peking, um über ein Drittland nach Südkorea zu gelangen

PEKING epd ■ Die 15 Nordkoreaner, die in die deutsche Botschaftsschule in Peking geflüchtet waren, sind gestern Morgen ausgereist. Die Gruppe flog in ein Drittland aus. „Sie reisen über ein Drittland nach Südkorea“, sagte ein Sprecher der Deutschen Botschaft. Angaben über das Drittland machte er nicht.

Die Frauen und Männer waren vor acht Tagen über eine Mauer auf das Schulgelände geklettert. Dabei handelt es sich nach Ansicht der chinesischen Regierung nicht um „extraterritoriales Gebiet“, das durch internationale Konventionen geschützt ist. Die Polizei war den Flüchtlingen dennoch nicht gefolgt.

In China leben derzeit nach Schätzungen von Bürgerrechtlern rund 300.000 Nordkoreaner, die die chinesische Regierung nicht als politische Flüchtlinge anerkennt. Das UN-Flüchtlingshilfswerk darf keine Flüchtlingslager für Nordkoreaner in China errichten. In einem Abkommen mit Nordkorea hat Peking sich vielmehr verpflichtet, die Flüchtlinge zurückzuschicken. Seit Anfang des Jahres haben rund 100 Nordkoreaner in ausländischen Botschaften und Konsulaten Schutz in China gesucht. In diesen Fällen haben die Pekinger Behörden nicht auf einer Auslieferung nach Nordkorea bestanden.