Bunter Blumenstrauß

Weitgehend mottofrei und teils bekannt: 5. Festival Politik im Freien Theater präsentiert Vielfältiges

Was die Veranstalter unter politischem Theater verstehen, erfuhr man auf der Pressekomferenz nicht. Auch nicht beim Blick in den Folder. Da bleibt einem nur, sich selbst irgendein System zusammenzuzimmern aus den 17 Produktionen, die beim 5. Festival „Politik im Freien Theater“ (22. Oktober bis 2. November) in Hamburg gezeigt werden.

In der Tat hat das Festival – Zitat Richard Weber von der Bundeszentrale für politische Bildung, die gemeinsam mit der Kulturbehörde federführend ist – „einen bunten Blumenstrauß an Themen zu bieten“: Von der Verarbeitung des Holocaust über Kommunikationslosigkeit bis zum amoklaufenden Hochstapler reicht die Palette. Aus Berlin, München, Zürich, Braunschweig, Dresden stammen die teils als Koproduktionen entstandenen Stücke: Israelische und deutsche Künstler haben etwa 1991 das Teatron Theater gegründet. In Kinder der Bestie bringt das Ensemble – gemeinsam mit dem figuren theater tübingen – Befindlichkeiten der zweiten Generation nach dem Holocaust auf die Bühne. Mit belgischer Kolonialgeschichte und den Machenschaften des südafrikanischen Geheimdienstes zu Apartheid-Zeiten befasst sich die Berliner Truth-Produktion.

Doch neben solch Experimentellem wurden auch Stücke bereits arrivierter AutorInnen ins Programm aufgenommen, darunter Gesine Danckwarts Täglich Brot, Rene Pollesches Heid Hoh 3 und Martin Heckmanns Schieß doch Kaufhaus; bis auf den dritten Teil des Pollesch-Stücks alle bereits in Hamburg gezeigt. A tribute to the host? PS