pilze sammeln
: Was wichtig ist

Giftnotruf

Schon die Namen verheißen nicht Gutes: Pantherpilz, Grünblättriger Schwefelkopf und der Kahle Krempling sind giftig. Nicht zuletzt natürlich auch der nette Fliegenpilz und die Champignon-Kopie Knollenblätterpilz. Achtung: Ein tödlich giftiger Grüner Knollenblätterpilz, der im Korb zwischen essbaren Pilzen liegt, kann durch Sporenabwurf oder durch Bruchstücke des Fruchtkörpers die anderen zu Gifpilzen machen.Wer sich nach einem Pilzessen unwohl fühlt und Schwindelanfälle hat, sollte den Giftnotruf kontaktieren: Tel. (0 30) 1 92 40 oder www.giftnotruf.de

Sammeltipps

Anfänger erkennt man im Wald daran, dass sie Plastiktüten tragen. Profis benutzen stattdessen einen extra luftigen Pilzkorb, damit die wasserhaltigen Pilze nicht schwitzen und so durch die Eiweißzersetzung ungenießbar werden. Mit einem Messer hebe man den Pilz vorsichtig aus dem Boden oder schneide ihn ab, darauf bedacht, nicht zu viel Erdreich aufzuwühlen. Entstandene Löcher sollten wieder verschlossen werden, um das Myzel vor Lichteinfall zu schützen. Bekannte Arten am besten im Wald vorreinigen und madige Stellen entfernen. Sand fällt nämlich gerne in die Röhren und Lamellen und ist später kaum noch zu entfernen.

Naturschutz

Pilzfreunde sollten ihre Sammelstellen pflegen, indem sie beim Sammeln nie alles abräumen. Junge und besonders auch alte Fruchtkörper stehen lassen, denn ein alter, vermadeter Pilz kann noch Millionen von Sporen abgeben, aus denen dann ein neues Myzel entsteht.

Wie viel essen?

Aufgrund der Neigung von Pilzen, sich mit Schwermetallen und Umweltgiften stark anzureichern, sollte man nie mehr als 250 Gramm Wildpilze pro Woche verzehren. In Berlin und Brandenburg ist die radioaktive Belastung der Böden relativ gemäßigt und liegt unter der für Lebensmittel festgesetzten Grenze von 600 Bequerel pro Kilo Frischgewicht. Wer im Urlaub, vor allem in den südlichen Bundesländern, Pilze sammelt, sollte sich vor Ort über die Strahlenbelastung informieren.

Geheime Orte

Manchmal reicht schon ein bisschen Beobachtungsgabe, um Pilzgegenden zu eruieren. Zum Beispiel Sonntags um 8 Uhr. Da nehmen Pilzprofis auffallend oft die S-Bahn Richtung Erkner. In den Wäldern rund um Fangschleuse soll die Ausbeute recht ordentlich sein. Aber auch in der Gegend um Rehbrücke bei Potsdam werden Pilzesucher fündig. Und die Pfaueninsel ist im Frühherbst nicht nur für Touristen attraktiv …

TAZ