das wetter: neulich in prüddel
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Neulich war in Prüddel die Hölle los. Schon als die Prüddler aus ihren schönen Träumen erwachten, merkten sie, dass etwas nicht stimmte. Es war heller Tag, dabei sollte es doch Abend sein und dämmern. Aufgeregt und ratlos versammelten sie sich auf dem kleinen Marktplatz von Prüddel, alle versteckt hinter großen Sonnenbrillen, und wild schnatterten sie durcheinander. Dann griff der Bürgermeister zur Prüddeler Bürgermeisterglocke und bimmelte. Die Prüddler kamen nach und nach zu einer angespannten Ruhe. „Liebe Prüddler“, hob nun der Bürgermeister zu sprechen an, „Liebe Prüddler, die Sonne, diese Miststück, hat uns einen üblen Streich gespielt. Sie ist heute nicht untergegangen, aber ewig kann sie das nicht durchhalten. Ich schlage also vor, wir legen uns alle wieder in unsere Betten und schlafen so lange, bis die Sonne aufgibt und endlich untergeht. Sodann soll ein großes Fest veranstaltet werden, mit Wein und gebratenen Ochsen, da wollen wir der Nacht huldigen und singen und tanzen, und jeder Bürger Prüddels soll ein großes Goldstück bekommen.“ Da jubelten die Prüddler, warfen ihre Mützen in die Luft und begaben sich wieder in ihre Schlafstätten. Und die beiden Prüddelkinder, die zuvor heimlich sämtliche Prüddel-Weckuhren um zwölf Stunden verstellt hatten, kicherten albern in sich hinein.