Der Antilauf

Rückschlag für den FC St. Pauli: FC Union Berlin feiert mit 4:2 ersten Heimsieg. Trainer Joachim Philipkowski: „Der Gegner konnte tun und lassen, was er wollte“

Mit dem ersten Saison-Heimsieg hat der 1. FC Union Berlin dem FC St. Pauli in der 2. Fußball-Bundesliga einen neuerlichen Rückschlag versetzt. Die Hauptstädter feierten beim 4:2 (0:1) den zweiten Erfolg in Serie und nähern sich der Spitzengruppe. Steffen Baumgart (56.), Uche Igwe (63.), Jan Sandmann (74.) und Kostadin Widolow (84.) erzielten die Tore.

Nach der Führung durch Alexander Meier (37.) konnte Jens Rasiejewski (81.) für die Hamburger zwischenzeitlich verkürzen. St. Pauli hatte unter dem neuen Trainer Joachim Philipkowski zuletzt einen 7:1-Kantersieg über Eintracht Braunschweig gefeiert, kassierte gestern aber schon die vierte Niederlage im fünften Spiel.

Vor 15.011 Zuschauern, die Union den besten Besuch seit dem Aufstieg bescherten, waren die Gastgeber meist die überlegene Mannschaft, griffen in der kampfbetonten Begegnung jedoch zunächst zu oft durch die Mitte an. Die einzige Chance vor der Pause besaß der kurz darauf am Knöchel verletzte Petar Divic mit einem Fallrückzieher, den Simon Henzler parierte (27.). Für den FC St. Pauli hatte Chen Yang per Kopf zwei Gelegenheiten (17./39.), ins Tor traf jedoch Meier mit einem Drehschuss.

Die Hausherren kamen wesentlich engagierter aus der Kabine. Ex-Bundesligaprofi Baumgart hätte bereits zwei Mal frühzeitig den Ausgleich markieren können (46./48.), ehe er einen Abwehrfehler nutzte. Igwe brachte Union mit einem Schuss aus 25 Metern in Führung, Sandmann schloss einen Konter ab. Nach Rasiejewskis Anschlusstor beendete Widolow per Heber St. Paulis Hoffnungen.

Philipkowski zeigte sich nach dem Spiel ernüchtert. Zwar sei man verdient in Führung gegangen. Aber „ich habe meine Jungs gewarnt vor der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit“. Ohne Erfolg: „Der Gegner konnte dann tun und machen, was er wollte. Wir kamen in einen Antilauf hinein.“

Einzige gute Nachricht: Die von Union-Fans angedrohte Prügel blieb aus. Zwar detonierten nach der Führung Rauchgranaten auf der Hamburger Trübune – wobei deren Herkunft unklar blieb. Aber der Stadionsprecher beschwichtigte erfolgreich: „Seid nett zueinander.“ dpa/taz