UrDrüs wahre Kolumne
: Kriegsgewinnler all inclusive

Prinzipiell stimme ich ja als Anarchoskeptiker mit dem verehrten Volker Kröning in dem Verdacht überein , dass sich die PDS irgendwann als „innen- und außenpolitisch haltlos“ erweisen könnte. Aber warum ausgerechnet das für eine Koalition mit Rot-Grün disqualifiziert, vermag ich ja nun als kleiner Trotz-alledem-Wähler wirklich nicht einzusehen: Ist das nicht allererste Minimalvoraussetzung?

Der hochpromillige Landwirt Karl-Heinz Funke aus dem Umland Oldenburgs gilt als vielversprechender Anwärter auf einen Eintrag in das Guiness-Buch der Rekorde für die weltweit größte Zahl auf der inneren Festplatte gespeicherter Witze mit der Anfangsformel „Kommt ne Frau zum Frauenarzt...“ und lässt auf dem Altenteil als Ex-Landwirtschaftsminister der kleinen roten Strolche immer mehr den Lyriker raushängen: „Wenn in der Sache mir die Ahnung fehlt/das Mundwerk immer schneller geht“, reimte er jetzt auf der Herbsttagung Pflanzenbau der Agrarindustrie über Renate Künast und rief einigermaßen unverblümt zur Wahl der Stoiber-Buben auf: „Die Landwirtschaft hält diese Regierung nicht mehr aus.“ Verbittert nimmt der kleine Sozialdemokrat zur Kenntnis, dass man manche beleidigte Leberwürste nicht mal mit üppiger Ministerpension in der Naturdarmpelle halten kann...

Das muss man mal sich reinziehen, um das Wesen der gemeinen Sozialdemokröte zu begreifen! Die Bremer Hilfe zur Selbsthilfe verkloppt eine Immobilie an ihren Genossen und Geschäftsführer Klaus Dyck van der Kramelheide, gibt dafür noch eine selbstschuldnerische Bürgschaft, offenbar inklusive der Vertragskosten, und sorgt selbst für Finanzierung und Tilgung durch langfristigen Mietvertrag. Dass dieses Selbsthilfe-Modell mit seiner tumben Bausparer-Raffinesse dann doch in die Hose geht, macht den herben Charme einer Spezies aus, die selbst mit dem Verkauf von Alkohol ihren VEB noch in die Miesen schickt. Wir fordern Artenschutz, denn wer sich so durch den Dschungel des Lebens schlägt, stellt die Gesetze der sozialen Evolution auf den Kopf und hat damit unsere staunende Bewunderung verdient!

Beim Inline-Skaten ist der niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer auf den Arsch gefallen, und auch wenn wir ihm den damit verbundenen Kapselriss am Handgelenk keineswegs gewünscht haben, nehmen wir die Meldung mit einiger Zufriedenheit zur Kenntnis: Der anbiedernde Versuch mittelalterlicher und älterer Lebemänner, sich bei der HipHop-Posse als coole Skater einzuschleimen, verdient als dreiste Jugendtümelei gehörige Abstrafung und zwar sofort! Und so schließe ich für heute mit dem Versprechen, mir auch künftig niemals juvenile Narrenkappen verkehrt rum auf das schüttere Haupt zu stülpen als

Ulrich „Greyhound“

Reineking