Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs ohne Folgen
: Sportlehrer gilt als „voll rehabilitiert“

Das Schulzentrum Obervieland hat einen über Bremen hinaus anerkannten Sport-Schwerpunkt, treibende Kraft ist der engagierte Sportlehrer Jens E. Auch im Sportverein „Komet“ ist er für die Leichtathletik zuständig, bundesweit trainiert er die D-Jugend. Aber an seiner Schule ist Jens E. seit Monaten vom Dienst suspendiert. Ein Disziplinarverfahren läuft.

Dass Jens E. nicht die körperliche Distanz zu den Mädchen im Pubertätsalter halte, die für einen Lehrer angemessen wäre, ist im Stadtteil immer wieder Gespräch gewesen. Hintergrund der Suspendierung waren die Berichte von Schülerinnen von Jens. E., die in seiner Wohnung übernachtet hatten. „Die ursprünglichen Berichte hätten für eine Anklage wegen sexuellen Missbrauchs ausgereicht“, sagt die Staatsanwaltschaft. Aber nach monatelangen Befragungen durch die Schule und der Einschaltung von Psychologen sei für eine Zeugenaussage im Strafverfahren nicht mehr klar zu trennen gewesen, was an jenem Abend in der Wohnung passiert ist und was später geredet wurde. Die Ermittlungen wurden eingestellt.

Im Sportverein gilt Jens E. damit als voll rehabilitiert. Zeitweilige Einschränkungen der Altersgruppen, die er trainieren darf, sind aufgehoben. „Eine Dummheit“ sei es gewesen, dass ein Trainer die Mädchen bei sich einquartierte, sagt Vereinsvorstand Reinhard Brinkmann. Mit der Einstellung der Ermittlungen ist für ihn aber die Sache klar: „Vielleicht war der Wunsch der Vater des Gedankens“, sagt er zu den ersten Aussagen der Mädchen. K.W.