BDA-Preise uninah

Glas und Klinker, Transparenz und kraftvolle Präsenz. Die neuste Bremer Architektur zeigt eine große Reichweite

Auch diesmal brachte der BDA-Preis Erwartetes wie Überraschungen. Insgesamt wurden vier Bauten mit einem Preis und fünf mit einer Anerkennung ausgezeichnet.

Um mit dem Erwarteten zu beginnen: Die Uni-Halle, das neue gläserne Portal im Zentralbereich der Bremer Universität vom Hamburger Büro Störmer und Partner – wegen der „Ökonomie der Gestaltungsmittel“ (Juryvorsitzende Rebecca Chestnutt) preisgekrönt.

Wenig überraschend ist auch, dass Gert Schulze einen Preis erhielt. Diesmal für eine Wohnanlage in Uni-Nähe. Für ihn ist es bereits der fünfte BDA-Preis seit 1978. Damit ist er Bremens erfolgreichtes Architekt – was die Preise angeht.

Das Hamburger Büro Böge, Lindner Architekten plante für die IUB das Alfried-Krupp-College. Der Anlage aus drei alten Gebäuden haben die Architekten einen strengen minimalistischen Verbindungstrakt mit Kopfbau vorgesetzt. Die Jury lobte „das durchgängige Feingefühl“ und „das elegante Zusammenspiel zwischen Fassade und und Innenraum“.

Auch der vierte Preis hat etwas mit der Universität zu tun. Nicht das spektakuläre Universum von Thomas Klumpp, sondern das schlichte Hörsaalgebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Universitätsallee wurde ausgezeichnet. Es stammt von den Bremer Büro Frenz + Schwanewede: ein schlichter, sorgfältig gegliederter Kubus.

Mit seiner dunklen Verklinkerung knüpft dieser Bau ebenso wie Schulzes Anlage an ein in Bremen gern benutztes Fassadenmaterial an. Beide loben die Dauerhaftigkeit, Präsenz und Solidität des Klinkers. Frenz freut sich besonders über die großen fensterlosen Flächen seines Baus. So komme das Farbspiel der Steine besonders zur Geltung.

Die Preise werden am 13. Januar in der Unteren Rathaushalle überreicht, dann sind auch alle eingereichten Arbeiten zu besichtigen. Die taz wird die preisgekrönten Arbeiten in Einzelbesprechungen würdigen.

Eberhard Syring