Lauter Baby-Studien

Pollenflug in der Schwangerschaft fördert Asthma bei Babys. Und während der Geburt ist Papas Anwesenheit doch nicht so wichtig

Zwei Studien sind jetzt veröffentlicht worden, die – wenn auch nicht all zu bremisch – auch werdende Mütter und Väter an der Weser interessieren dürften.

Erkenntnisse über Papas Rolle bei der Geburt:

Bei der Geburt ist die Anwesenheit des werdenden Papas für die Frau längst nicht so wichtig wie oft angenommen. Für die Beurteilung des Geburtserlebnisses spielen Geburtshelfer, Hebamme, die Art und Weise der Geburt sowie die Dauer der Wehen und der Pressperiode und die Unversehrtheit des Babys eine eindeutig wichtigere Rolle. Dies haben Mediziner der 1. Frauenklinik des Carl-Thiem-Klinikums in Cottbus herausgefunden und während eines Gynäkologenkongresses in Düsseldorf bekannt gegeben.

Für die 315 befragten jungen Mütter hätten die anderen Faktoren im Vordergrund gestanden: „Die Anwesenheit des Partners bei der Geburt hatte keinen deutlichen Einfluss auf das Geburtserlebnis“, bilanzierten die Frauenärzte nüchtern. Für viele Schwangere sei es zwar beruhigend gewesen, ihren Liebsten in der Nähe zu wissen. Sei das „große Ereignis“ aber erst einmal gut überstanden, „kann sich diese Einschätzung ändern“.

Asthmastudien:

Babys erkranken im ersten Lebensjahr dreimal häufiger an Asthma, wenn ihre Mütter in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten starkem Pollenflug ausgesetzt waren. Das ist das Ergebnis einer schwedischen Studie. Mögliche Ursachen seien die Interaktion mit dem Immunsystem des Ungeborenen oder der Zufluss von Pollen-Antikörpern der Mutter in das Blut des Fötus, berichtete Bertil Forsberg von der University of Umea (Schweden) beim Europäischen Lungenkongress in Stockholm. Wie gut, dass der Pollenflug erst mal für Monate vorüber ist.

Von der Mutter eingeatmete Pollen sind nicht der einzige Faktor, der das Asthma-Risiko bei Babys beeinflusst. Einer schottischen Studie zufolge leiden Babys im ersten Lebensjahr 25 Prozent seltener an für Asthma typischer keuchender Atmung, wenn die Mütter während der Schwangerschaft eine spezielle Diät mit vielfach ungesättigten Fettsäuren zu sich nehmen. Bei Selen-reicher Ernährung sank das Risiko um 12 Prozent, berichtete Sheelagh Fleming von der University of Aberdeen (Schottland).

Einer britischen Studie unter Schülern zufolge leiden diese seltener und weniger ausgeprägt an Asthma, wenn sie als Babys gestillt wurden. Zudem entwickelten sie entsprechende Symptome deutlich später als Flaschenkinder und erholten sich schneller, berichtete Mohammad Shamssain von der University of Sunderland. dpa