Vietnamese auf freiem Fuß

Der vietnamesische Asylbewerber Xuan Khang Ha aus dem brandenburgischen Hennigsdorf wurde gestern aus der Abschiebehaft entlassen. Das Verwaltungsgericht hatte es der Behörde in einer vorläufigen Entscheidung untersagt, den allein erziehenden Vater ohne seinen verschwundenen fünfjährigen Sohn abzuschieben. Das Landratsamt Oberhavel steht nach Angaben der Sprecherin Patricia Schuster weiterhin auf dem Standpunkt, dass Vater und Sohn keinen Anspruch auf einen rechtmäßigen Aufenthalt haben und deshalb abgeschoben werden müssen. Die Behörde wartet auf eine endgültige gerichtliche Entscheidung darüber, ob sie den Vietnamesen, der seit 1992 in Deutschland lebt, ohne Sohn nach Vietnam ausfliegen darf. Der Kirchenkreis Oranienburg, der sich für die Minifamilie einsetzt, kritisiert, dass Brandenburger Ausländerbehörden Ermessensspielräume generell zu Ungunsten der Betroffenen auslegen, und fordert den Landkreis Oberhavel auf, diese Praxis zu ändern. MAI