neues von der hitlerei: volkssportlerin hitla däubler-gmelin

Eine durchgeknallte alte Schachtel, die genau so aussieht, wie sie heißt, möchte ein paar ranzige Gewerkschafter beeindrucken und sagt: „Hitler“. Na und? Wen soll das ernsthaft stören? Hitler sagen ist Volkssport bei den Deutschen, jeder hat mindestens einen Hitler im Schrank – allen voran die Springer-Presse, die sich so günstig echauffierte. „Das ist schlimm, Frau Justizministerin!“, trötete Andrea Seibel in der journalistischen Endlagerstätte Welt. „Schlimm“ ist auch ein Springer-Lieblingswort und sogar noch ein bisschen idiotischer als „Hitler“. Hitler, das erfuhren wir aus dem Hause Springer, war schwul, Buddhist und überhaupt ganz, ganz schlimm; die wöchentliche Ausgabe von Bild, die aber Spiegel heißt, ernannte den eingecremt aussehenden Möllemann-Darsteller Saddam Hussein zum Hitler auf Probe und machte jetzt mit Hitla Däubler-Gmelin auf, in deren Fall aber sexistische Gelassenheit angebracht wäre. Ja sicher, Frauen wie Hitla Däubler-Gmelin nerven entsetzlich, aber es soll doch niemand behaupten, er höre zu, wenn sie redet. Nicht mal Brezelkopf George W. Bush, dieser in Florida tief demokratisch gewählte Präsident, ist so billig, dass er Hitla Däubler-Gmelin bräuchte, um sich aufzuspulen. Nur die Dreigroschenjungen, die Journalisten heißen, brauchen ihren Hitler so wie Titten oder Tiere auf dem Titel, denn das Hitlern ist des Heuchlers Lust. WIGLAF DROSTE FOTO [M]: AP