vorlauf kunst Meike Jansen schaut sich in den Galerien von Berlin um

Es scheint nicht besonders erwähnenswert, wenn Konzerne KünstlerInnen dazu einladen, sich mit dem Unternehmen auseinander zu setzen. Das Vorurteil, dass es sich hierbei um mehr oder weniger geschickt verpackte Lobhudeleien und selten um Kritik handelt, ist nahe liegend. Dass es auch anders geht, zeigen die Verantwortlichen des Sony Centers, die das Artforum mit der Kuratierung einer Schau beauftragten, die die Architektur und den Arbeits- und Lebensraum des Ortes beleuchtet. Herausgekommen ist eine durchaus kritische Betrachtung fünf osteuropäischer KünstlerInnen. Unter ihnen der Pole Pawel Althammer, der noch bis vor wenigen Monaten ein Stipendium beim DAAD in Berlin absolvierte. Zum Ende seiner Studienzeit hat der 35-Jährige auf den Potsdamer Platz geladen, um sich dort vor den BeobachterInnen unsichtbar zu machen. Im Sony Center führt er diese Arbeit fort und ist nur noch anhand seiner Kleidung und einiger Accessoires auszumachen. Richtet man seinen Blick gen ersten Stock, blickt man auf einen bunt bemalten Bauwagen der Slowenin Marjetica Potrc. Mit eigenem Wassertank und Solaranlage gleicht der Container einem autonomen Zentrum inmitten einer eng verknüpften Wirtschaftswelt. In den nächsten drei Wochen kann der Raum als Think-Tank von den Sony-MitarbeiterInnen genutzt werden. Eine andere Möglichkeit für Unternehmen, in Kunst und somit auch in ihr Image zu investieren, bietet eine Sammlung. Einige davon sind derzeit im Rahmen des Kunstherbstes zu besichtigen. Neben DaimlerChrysler und anderen Konzernen sind auch Sammlungen der öffentlichen Hand wie die des Bundeskanzleramts für die Öffentlichkeit geöffnet. Anmeldung hier unter ☎ 85 03 69 25.