lokalkoloratur

Wenn zwei eine Reise tun: Schill-Senator Mario Mettbach und sein Umweltkumpan Peter Rehaag sind unterwegs auf großem politischen Parkett. Sie sind in der Hauptstadt Berlin und dürfen mit all den wichtigen Leuten am Tisch sitzen – bei der Nationalen Flusskonferenz zu den Konsequenzen aus der Hochwasserkatastrophe. Der Kanzler ist da, sein Wirtschaftsminister, sogar welche aus Brüssel, der – ih, bah – grüne Umweltminister, der Schily auch, na, ja, der ist ja ganz brauchbar. So einen könnten wir bei uns vielleicht auch noch vertragen. Das ist ja alles mächtig spannend, mit denen mal zu diskutieren und denen ordentlich die Meinung zu sagen, wie wir in Hamburg das so sehen. So wie wir das im Ortsausschuss Jenfeld auch immer gemacht haben, früher zu CDU-Zeiten. Da haben wir uns erst die Köpfe heiß geredet über den Spielplatz in Rahlstedt-Ost und wie wichtig doch das Askari-Nazi-Denkmal für die lokale Kultur ist, und anschließend sind wir ordentlich einen trinken gegangen. Da freue ich mich jetzt schon drauf, mit dem Schröder mal einen zu heben. Mensch, das hätte ich mir früher nicht träumen lassen, dass man mit so hohen Herren mal auf Augenhöhe umgehen kann. Schon toll, so ein Senatorenamt. Aber was ist das? Da liegen ja schon Tischvorlagen, und nach einer halben Stunde ist alles vorbei. Und kein Journalist will anschließend was von uns wissen. Das soll es schon gewesen sein, unser Ausflug nach Berlin? Da müssen wir uns aber mal hinsetzen und per Pressemitteilung unser „Befremden“ ausdrücken über diese „reine Show-Veranstaltung mit Wahlkampfgerassel“. So, und jetzt suchen wir uns noch eine Eckkneipe und genehmigen uns eine Berliner Weiße. AHA