Schöne Bremer in Feuersbrünsten

Neue Ehre für die Feuerwehr: Die schönsten Männer von der Wache sind jetzt als Kalender zu haben. Mit bei den „Helden des Feuers 2003“ zwei schmucke Jungs von nebenan: Christian und Christian von der Bremer Berufsfeuerwehr

Christian aus Bremen steht inmitten von weißen Rauchschwaden. An seinen Armen treten die Adern hervor, gewaltige Muskeln sowieso. Er hält die Spritze im Anschlag und schaut beherzt auf das Inferno, das sich zweifellos vor seinen Augen abspielt. Auf seinem Helm blitzt klein, doch stolz ein Nümmerchen: Feuerwehrmann 2 ist im Einsatz, diesmal allerdings zu ungewöhnlicher Gelegenheit.

Auch „Helfer brauchen Hilfe“, hat eine Stiftung gleichen Namens sich gedacht. Damit diese es leichter haben im Leben, hat sie sie zunächst mal leichter angezogen. Unterhemden aus-, Helme aufgezogen, und dann mitten in hundert Prozent authentischen Katastrophenszenarien abgelichtet. Den Jungs winkt hier Ruhm, ohne dass sie auch nur eine Katze retten müssen: „Helden des Feuers 2003“ heißt der Kalender, für den sie posieren, und mit dabei sind auch zwei Waschbrettbäuche aus Bremen. Beide heißen sie Christian und haben von der Plackerei bei der Berufsfeuerwehr Bremen einen tollen Körper gekriegt, den sie bei den Einsätzen leider nicht herzeigen können. Drum haben sie sich flugs zum Casting gemeldet und sind tatsächlich unter den„sportlichsten und erotischsten Feuerwehrleuten“ (Presseinformation der Produktionsfirma des Kalenders) gelandet. In der Viersener Feuerwache, der modernsten in ganz Deutschland, wurden sie zusammen mit einem guten Dutzend anderer Muskelmänner fotografiert, mussten auf Leitern klettern, mit Schläuchen herumspritzen oder sich einfach lasziv an einen Hydranten lehnen (Fotograf: T.W.Klein). Untenherum in dicke Hosen gepackt, strecken sie ihre massigen Oberkörper nackig in die Kamera. Er werde den Kalender bei sich in der Wache aufhängen, sagt der Christian (26) mit der Nummer auf dem Helm, „meine Kollegen stehen da voll hinter mir.“

Andere Kameraden allerdings sind skeptischer und finden den Kalender albern. „Wahrscheinlich Neid“, mutmaßt der Christian ohne Nummer, anders kann der 25-jährige sich das nicht erklären. Er selbst ist mit einem Kollegen abgebildet. Erschöpft sind sie nach dem „Einsatz“, müde und nachdenklich ihre rußigen Jungengesichter. Aber dass diese Helfer Hilfe brauchen, ist doch nicht so einfach vorstellbar. Viel eher könnten sie in einem der Spinde im Hintergrund eine neue Bleibe finden. Spindluder? Christian ohne Nummer ist das egal. Bleibt nur die Frage, in wessen Schrank. Die Soldaten bei der schwulenfeindlichen Bundeswehr werden sich hüten, sich mit einem der Bremer Christiane zu outen, bei der Feuerwehr sind die Schränke laut Christian ohne Nummer mit reinem Anstand befüllt und mit der Frauenspindkultur ist es wohl auch nicht so weit her.

Prominentester Verkaufsort der diesjährigen „Helden des Feuers 2002“ ist laut Christian ohne Nummer übrigens Ground Zero in New York, wo Kalender von drallen Feuerwehrheroen zum Verkaufsschlager für Schwule und Heteros geworden sind. Zu Anfang sei der Verkauf dort allerdings nicht so gut gelaufen, sagt Christian. Da schien es den Leuten wohl doch nicht so adäquat, die Erinnerung an die Anschläge in Form von Feuerwehr-Pin-ups zu pflegen.

Geadelt wird das Projekt natürlich durch den guten Zweck. „Helfer brauchen Hilfe“, die mit schickem Körper anscheinend nicht in dem Maße wie die mit Durchschnittsfigur. Die beiden Christiane jedenfalls haben die Hilfe der Stiftung, die Teile des Verkaufserlöses erhält, noch nicht in Anspruch nehmen müssen, sind jedoch beide der Meinung, dass sie für einen guten Zweck sehr gerne an den Wänden dieser Welt hängen. Das unterstützt man doch mit reinem Herzen! Lene Wagner

Der Kalender ist für 11,50 € im Buchhandel zu haben