piwik no script img

Was macht eigentlich ...... Bärbel Grygier?

Abdampfen nach Kuba

Und es gibt doch ein Recht auf Faulheit – zumindest für arbeitslose Politiker. Nach dem verpassten Bundestagseinzug setzt sich die quirlige Ostfrau Bärbel Grygier jetzt erst mal für zwei Monate nach Kuba ab. Grygier hatte ihren Job als Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg im Februar an den Nagel gehängt, um für Gregor Gysi in den Bundestag zu gehen.

Fischer quälen könne sie besser als Christian Stöbele, meinte die parteilose PDS-Kandidatin, doch zwischen Ströbeles Kampa und den Soliaktionen für Andreas Matthae (SPD) blieb für die ehemalige Gesundheitsstadträtin von Hohenschönhausen wenig Platz. Jetzt ist sie ziemlich enttäuscht über ihr schlechtes Abschneiden und bis zum Jahresende lässt sie es sich erst mal auf Kuba gut gehen – ganz nach ihrem Motto, dass Gesundheit physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden umfasst. „Ich lasse mir bis Ende des Jahres Zeit zu überlegen, was ich in den nächsten Jahren so machen will“, sagte Grygier, die gerne Botschafterin in Fidels sozialistischem Karibikstaat wäre.

Vielleicht nimmt sie ja auf die Reise das Manifest von Paul Lafargue mit. Der gebürtige Kubaner wandte sich darin gegen die Überhöhung der Arbeit im Werk seines Schwiegervaters Karl Marx. „Will man in unserem zivilisierten Europa noch eine Spur der ursprünglichen Schönheit des Menschen finden, so muss man zu den Nationen gehen, bei denen das ökonomische Vorurteil den Hass wider die Arbeit noch nicht ausgerottet hat …“ TIL FOTO: AP

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen