Pillenberatung hilft

Migränestudie: Apotheker können Risiken reduzieren

Bremen (AP) – Eine intensive pharmazeutische Beratung beim Apotheker kann die Beschwerden von Migräne- und Kopfschmerzpatienten deutlich mindern. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bremer Instituts für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS).

Die Wissenschaftler hatten 357 PatientInnen untersucht, die über ein halbes Jahr sechs intensive Schmerzberatungen in insgesamt 83 Apotheken in Bremen und Niedersachsen erhalten hatten. Bei jedem vierten Migräniker besserten sich die Beschwerden daraufhin.

„Oft werden Apotheker nur als Fachverkäufer angesehen“, sagt der BIPS-Sozialepidemiologe und Studienleiter Wolfgang Hoffmann. Dabei könne der Patient von einer pharmazeutischen Beratung eindeutig profitieren.

In der Bremer Studie wurden die PatientInnen nach festgelegten Qualitätsstandards jeweils zwischen 30 Minuten und einer Stunde von den Apothekern etwa über die Einnahmedauer und die Wechselwirkungen einzelner Medikamente beraten.

Laut Hofmann gehen viele Kopfschmerzkranke mit ihren wiederkehrenden Kopfschmerzen gar nicht zum Arzt, sondern therapieren sich auf eigene Faust selbst mit rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke. Dabei bestehe aber das Risiko, dass bei einer fehlerhaften Einnahme die Arzneimittel selbst neue Schmerzen hervorrufen könnten. Mit einer intensiven pharmazeutischen Beratung könne aber dieser arzneimittelbedingte Kopfschmerz vermieden werden. Laut Hoffmann wird derzeit daran gearbeitet, das Beratungskonzept bundesweit einzuführen.