Rosi Rolands Bremer Klatschgeschichten
: Wie Bremen sein Musical rettete

Der Bremer Sparkassen-Vorstand Dr. Wieneke war wirklich urlaubsreif, dass müsst ihr mir als seiner treuen Putzhilfe glauben! Diese Woche musste er dem Verwaltungsrat der Sparkasse beichten, dass ihm rund 700.000 Euro durch die Lappen gegangen sind. Für diese Summe nämlich hätte er die 50 Prozent Anteile am „Ticket-Service-Center“ (TSC) vor zwei Jahren verkaufen können. Die Stadt war so schlau, ihre Hälfte für diese Summe zu verkaufen, im Gegenzug versprach die KPS-Seite bekanntlich, das Musical zu retten. Inzwischen ist das TSC so stark von der KPS-Gruppe mit ihrem eigenen Ticket-Unternehmen „CTS Eventim“ verwoben, dass die Sparkasse kaum noch Einfluss hat. Und das TSC schreibt rote Zahlen. Heute könnte die Sparkasse froh sein, wenn ihr KPS ihre Anteile für einen Euro abnehmen würde. Denn die Sparkasse soll Geld nachschießen – sonst könnte im Oktober die Zahlungsunfähigkeit drohen.

Als die Stadt erwartete, dass KPS das Musical rettet, da schrieb sie dem TSC einen Monopolanspruch auf das Ticket-Geschäft aller Veranstaltungen des kommunalen Veranstaltungs-Konzerns „HVG“ (Stadthalle, Messehallen) zu. Und wer bei der Stadt Bremen oder einer ihrer Töchter einen Saal für eine Veranstaltung mieten will, muss sich per Mietvertrag gleichzeitig verpflichten, 30 Prozent der Karten über TSC/CTS zu verkaufen. Da die Unternehmensgruppe KPS diese Verträge und ihren Ticket-Vertrieb CTS hat, braucht sie das TSC eigentlich nicht. Diese Lage hatte die Sparkasse offenbar falsch eingeschätzt, als sie sich sträubte, auch für 700.000 an KPS zu verkaufen.

Kann es für Dr. Wieneke tröstlich sein, dass die Stadt ihre 700.000 Euro auch nicht bekommen hat? Kaum. Denn die KPS-Gruppe will auf seinem Grundstück an der Contrescarpe 15-stöckig bauen. Das verbietet der Bebauungsplan. Die Stadt Bremen könnte nun KPS fragen, ob er nicht doch den vereinbarten Kaufpreis bezahlen würde, wenn im Gegenzug die Stadt den Bebauungsplan im Sinne von KPS ändert. Aber ein wenig muss man doch auch der KPS-Gruppe entgegegenkommen, findet Ihre Rosi Roland