Hilfe gegen Rebellen

Westafrika-Gipfel für Eingreiftruppe in der Elfenbeinküste. Rebellen rücken vor. Frankreich evakuiert Ausländer

ACCRA/ABIDJAN afp/rtr/taz ■ Die Regierung der Elfenbeinküste kann mit militärischer Unterstützung gegen die Rebellen rechnen, die seit einer Woche die Nordhälfte des Landes kontrollieren. Fast alle Staatschefs von Westafrika sowie Südafrikas Präsident Thabo Mbeki trafen sich gestern in Ghana, um die Entsendung einer Eingreiftruppe in die Elfenbeinküste zu beschließen. Es gehe um 3.000 bis 4.000 Mann, sagte vorab Senegals Präsident Abdoulaye Wade. Eine Vorhut aus Nigeria ist bereits im Land. Logistische Unterstützung soll von ebenfalls bereits gelandeten Truppen aus Frankreich und den USA kommen.

Am Samstag hatte die Regierung der Elfenbeinküste Frankreich um die Anwendung des gemeinsamen Militärabkommens von 1961 gebeten, das Frankreich zum militärischen Eingreifen im Falle innerer Unruhen in der Elfenbeinküste berechtigt. Frankreich sagte in Reaktion, das Verteidigungsabkommen sei noch nicht aktiviert. Die französischen und US-amerikanischen Soldaten waren gestern noch mit der Evakuierung von weißen Ausländern aus dem Rebellengebiet beschäftigt, wofür sie gute Beziehungen zu den Rebellen brauchen.

Die rebellierenden Militärs setzten ihren Vormarsch nach Süden fort. Im Zentrum rückten sie aus ihrer Hochburg Bouaké auf die Hauptstadt Yamoussoukro vor. Es kam zu Kämpfen mit Regierungstruppen in Tiébissou 40 Kilometer nördlich von Yamoussoukro. D. J.

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