lokalkoloratur

Warum in die Ferne schweifen, Christoph Schlingensief? Der Herr will am Montag vom St. Pauli-Theater aus, wo er seinen wegen Krankheit verschobenen „Projekt 18“-Auftritt hinlegt, den FDP-Landesparteitag NRW per Voodoo beeinflussen und Jürgen Wasbinichfüreintollerjudenfresser (abgekürzt W.) Möllemann die Reißleine kappen. Das mag ja ganz lobenswert sein, doch gibt es hier in der Hansestadt für den rührigen Kollegen Schlingensief doch wahrhaft genug zu tun. Da muss er doch nicht nach Düsseldorf schielen. Schließlich haben wir hier auch einen FDP-Funktionsträger, der durch Voodoo vielleicht wieder auf den rechten Weg gebracht werden könnte. Von Schülerdemos, Transparenten, Unterschriftenlisten und Pappsärgen scheint er sich ja weniger beeindrucken zu lassen. Und wo Schlingensief schon gerade so eifrig am Beschwören ist, sollte er den Innensenator bloß nicht vergessen. Es gibt nämlich auch außerhalb der Freidemokratischen Partei noch genügend Grenzgänger in der Politik, die das Reich der Ratio zumindest zeitweilig hinter sich lassen und der liebevollen Betreuung eines Voodoo-Schamanen harren. Also: Es gibt viel zu piksen. AHA