Fußballverhüterlis

Erstmals Unentschieden und erstmals ohne Gegentor: FC St. Pauli und Rot-Weiß Oberhausen langweilen bei einem 0:0. Alleinunterhalter Alex Ristic

„Ich kann nicht über Fußball reden, weil es keinen Fußball zu sehen gab.“ Wenigstens die wöchentlichen Bühnenshow des Gästetrainers Aleksandar Ristic klang vielversprechend. Gar aufregender als das 90-minütige torlose Vorspiel zwischen St. Pauli und Rot-Weiß Oberhausen vom Freitag abend. Am Ende seines Monologes stand die Feststellung, dass der Platz am Millerntor in einem derart guten Zustand sei, dass er schlicht zu schnell für seine als Rentnerband verschriene Truppe schien.

Wenn ein Team Schwierigkeiten gehabt hatte, war es allerdings der FC St. Pauli. Oberhausen beschränkte sich auf die energische Verteidigung des Raumes zwischen Mittellinie und dem eigenen Strafraum. Die Minimalisten der Liga boten fast keinen Entfaltungsspielraum für die offensiven Bemühungen des Heimclubs. „Oberhausen wollte nicht und wir konnten nicht“, fasste Kapitän Holger Stanislawski zusammen.

Angesichts spielerischer Ansätze aus der Abwehr heraus konnte St. Pauli-Trainer Joachim Philipkowski beinahe zufrieden sein, zumal Keeper Tihomir Bulat die wenigen Chancen der Gäste ausgezeichnet parierte und fürs erste seinen Platz im Tor sicher haben dürfte.

Abschreckend dagegen wirkten die Abspielfehler im Spielaufbau aus dem Mittelfeld, die Akteur Markus Lotter mit „Ideenarmut“ noch lässig formulierte. Und der Angriff? Nico Patschinski, den man in diesem Spiel besser nicht angespielt hätte, findet: „Fehlpässe sehen doof aus.“ Stürmer, die ständig im Abseits stehen, aber auch. OKE GÖTTLICH