Aussage verweigert

Der mutmaßliche Unterstützer der Hamburger Terrorpiloten bleibt weiter in Haft – und schweigt

BERLIN taz/rtr ■ Abdelghani Mzoudi bleibt in Haft. Der Ermittlungsrichter hat den Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Helfer der Attentäter vom 11. September gestern weiter aufrechterhalten. Das sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Geäußert habe sich der Beschuldigte, der vorgestern im Hamburger Stadtteil Hamm festgenommen worden war, während der dreistündigen Vernehmung nicht. Der 29-jährige Marokkaner ist dringend verdächtig, die terroristische Vereinigung um Mohammed Atta logistisch unterstützt zu haben. Er habe ihre Ziele gekannt und unterstützt und sich in Ausbildungslagern des Terrornetzes al-Qaida in Afghanistan aufgehalten, so die Bundesanwaltschaft.

Mit Mzoudi erhöht sich die Zahl der mutmaßlichen Attentäter und ihrer Helfer in Hamburg auf insgesamt acht. Mzoudi ist der zweite mutmaßliche Helfer, der in Deutschland inhaftiert ist. Im August hatte die Bundesanwaltschaft gegen den seit November inhaftierten Mounir al-Motassadeq vor dem Oberlandesgericht Hamburg Anklage wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie Beihilfe zum Mord erhoben. Er soll die Planung und Vorbereitung der Anschläge unterstützt haben. Die Verhandlung gegen ihn beginnt am 22. Oktober.

Mzoudi hat den Angaben zufolge aber nicht nur langjährige enge Beziehungen zu sämtlichen Mitgliedern der Gruppe unterhalten, die den Ermittlungen zufolge spätestens im Sommer 1999 in Hamburg gegründet wurde. Er ist auch bereits zum zweiten Mal ins Visier der Fahnder geraten: Im Juli war Mzoudi als mutmaßliches Mitglied einer anderen islamistischen Gruppe, die sich regelmäßig in dem Buchladen „Attawhid“ getroffen haben soll, festgenommen worden. Der Buchladen wurde erst monatelang observiert, dann geschlossen – am Ende erwies sich die Spur aber als falsch. JAGO