Kino-Spots für Burschenschaft

Wer sich dieser Tage in einem der Hamburger Cinemaxx-Kinos einen Film ansieht, bekommt zuvor neben der üblichen Werbung einen Spot der „Deutschen Burschenschaft“ zu sehen. Unter diesem Namen sind mehrere studentische Männerbünde zusammengefasst, in denen auch rechtes Gedankengut verbreitet ist. Der Sprecher der Cinemaxx AG, Arne Schmidt, räumt ein, dass den Kinobetreibern selbst unwohl beim Ausstrahlen von Werbung für die Burschenschaften ist. Theaterleiter hätten Bedenken angemeldet. Dennoch habe die Cinemaxx AG die Spots akzeptiert, um einen Prozess zu vermeiden. Die „Deutsche Burschenschaft“ habe zuvor bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern das Ausstrahlen derselben Werbung eingeklagt. Im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist die Cinemaxx allerdings ein privatwirtschaftliches Unternehmen und nicht zur inhaltlichen Ausgewogenheit verpflichtet. Eingekauft wird die Kinowerbung nicht von der Cinemaxx selbst, sondern von einem Werbemittler. Laut Schmidt gibt es auch inhaltliche Richtlinien, so dass beispielsweise keine Zigarettenwerbung vor Kinderfilmen gezeigt werden darf. Der Spot, mit dem die Burschenschaften um neue Mitglieder werben, ist für eine Woche gebucht. Diese läuft morgen ab. ee