Großes Pochen

Japanisches Feinwerktrommeln mit Taiko im Haus der Kulturen der Welt

Shumei Taiko Ensemble heute um 20 Uhr im Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10. Karten zu 7 bis 35 Euro

Wenn Oskar Matzerath mal wieder mit der Welt nicht einverstanden war, knüppelte er seinen Protest einfach auf seine Blechtrommel. Eine wirksame Waffe. Mit seinem stur durchgeschlagenen Rhythmus brachte er sogar einen Nazi-Aufmarsch aus dem Tritt. Trommeln. Das pochende Herz, noch vor der Musik. Motor und Macht, die alles erst mal in Bewegung bringen kann. Wie das tiefe Grollen der großen Surdo-Trommel im brasilianischen Karneval, das gewitternde Krachen auf den Ölfässern bei den Tambours du Bronx … und eine schöne Spielart des mächtigen Rumms kommt aus Japan, die man vielleicht von Ondekoza kennt. Zu diesen Teufelstrommlern gibt es auch Querverbandelungen beim Shumei Taiko Ensemble, das die traditionellen Techniken bei Taiko – die Musik der großen Trommeln – gleichfalls nicht als alten Zopf betrachtet und dennoch zeitgemäße Formen für sich gefunden hat. Signatur des Ensembles ist die Balance zwischen der Wucht der Trommeln und den Flötenspielern. Pflichtprogramm übrigens für alle Bongoworkshops: Um mal zu hören, wie diszipliniert und präzise hier zugeschlagen wird.