lokalkoloratur

Nie war so viel Harmonie. Niemand ist schuld, einen Fehler hat sowieso keiner gemacht, alle haben fürsorglichst gehandelt. So ungefähr kann man die offizielle Mitteilung des Hamburger SV nach der gestrigen Krisensitzung der Verantwortlichen des Vereins zusammenfassen. Trainer Kurt Jara, Präsident Werner Hackmann und Ex-Manager Holger Hieronymus haben sich getroffen, um zu klären, wer dafür verantwortlich ist, dass der HSV so viel Geld wie nie zuvor für einen Spieler ausgegeben hat, der bis jetzt kaum etwas Konstruktives zurechtgekickt hat. Um den Kopf des armen Argentiniers Cristian Raul Ledesma, mit über 4 Millionen Euro teuerster HSV-Transfer aller Zeiten, ging es in dem 70-minütigen Gespräch, und die HSV-Oberen stellten anschließend fest, dass es sich bei Ledesma „um einen guten Spieler mit viel Potenzial“ handelt. Abgesehen davon, dass diese Erkenntnis sich bisher keinem neutralen Beobachter erschlossen hat, ist es bei anderen Fußballvereinen auch üblich, solche Fragen zu klären, bevor man etliche Millionen investiert. Aber der Hamburger SV war immer schon etwas hanseatischer als andere Clubs, und mit solch proletarischen Gepflogenheiten hält man sich rund um den Volkspark gar nicht erst auf. Aber sehr gut, dass man jetzt drüber gesprochen hat. AHA