Harmlose Gesche?

Noch heißt das neue Frauen-online-Magazin „Gesche“. Ob das so bleibt, sollen jetzt die BremerInnen entscheiden

Noch ist das neue Bremer Internet-Magazin für Frauen nicht wirklich erschienen, da sorgt „der Arbeitstitel“ gesche.online des weitgehend EU-finanzierten Projektes schon für Wirbel. Denken doch viele bei Gesche weniger an die neuzeitliche Internet-Userin mit Maus, als vielmehr an die legendäre Bremer Gatten-, Bruder- und Kindsmörderin Gesche Gottfried (*1785) und ihr Arsen. Entsprechend ungläubig, irritiert bis angeekelt klingt der Unterton vieler Anfragen, die im Haus der Landesfrauenbeauftragten Ulrike Hauffe derzeit ankommen: Will die Initiatorin des Projektes etwa eine verborgene Botschaft senden– Frauen, bildet Giftmischerinnenbanden etwa?

Gegen diese Lesart sind die Urheberinnen des – wie immer wieder betont wird, Arbeitstitels: Gesche – machtlos. Doch der Hinweis, dass Gesche, Emma und Brigitte bei Leserinnen von Frauenmagazinen quasi automatisch die gleiche Hirnregion anfunkten und Gesche doch ein einfacher norddeutscher Frauenname sei, wirkt dagegen etwas schlapp. Ob die Hanseatin das nun auch so sieht – das will die soeben frisch zusammengestellte Redaktion von Anführungszeichen-Gesche-Abführungszeichen.online jetzt ergründen, „bevor die Redaktion sich für einen endgültigen Namen entscheidet“. Schließlich solle das Magazin (in einer ersten Rohfassung unter www.bremen.de/gesche zu sehen) ein Dach für alle Frauen dieser Region sein, so die Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe. Frauen sollen sich hier nicht nur informieren können über frauenspezifische Angebote und Themen in Bremen, sie sollen sich auch am Web qualifizieren können.

Meinungsäußerungen zu Gesche werden telefonisch unter 0421-361-49 48 oder per Mail an gesche.online@gmx.net erbeten. Briefpost geht an die ZGF, Knochenhauerstr. 20-25, 28195 Bremen. Berücksichtigung finden Anregungen allerdings nur noch bis zum 25. Oktober, weil das Internet-Projekt dringend offizielle Kontakte knüpfen muss, – „und zwar gleich unter dem richtigen Markennamen“, so Redakteurin Bärbel Reimann. ede