Ostdeutsche Unis Spitze

Die Hochschulen Thüringens und Mecklenburg-Vorpommerns liegen nach einer neuen Ranking-Studie noch vor den Universitäten aus Bayern. Berlin nur auf Platz neun

Bei einem bisher einmaligen Hochschulländervergleich haben die Universitäten der neuen Bundesländer am besten abgeschnitten. Dieses überraschende Ergebnis beruht auf einer Sonderauswertung des jährlichen Hochschulrankings, die das Gütersloher Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) kürzlich veröffentlicht hat.

Nach der Untersuchung schneiden die Universitäten von Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern am besten ab. Die Plätze drei und vier belegen die Hochschulen aus Bayern und Sachsen. Das Land Berlin steht auf Platz neun, Brandenburg belegt Platz acht. Schlusslichter sind das Saarland und Hamburg.

Die Analyse beruht auf vier Untersuchungsfeldern: Zufriedenheit der Studenten mit ihren Universitäten, deren Ansehen bei Professoren anderer Hochschulen, Bewertung von Forschungsleistungen und Studiendauer. Die Universitäten in Thüringen, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern überzeugen in der Auswertung vor allem mit kurzen Studienzeiten und guten Beurteilungen durch die Studierenden. Die bayerischen und baden-württembergischen Einrichtungen schieben sich auf vordere Plätze, weil sie bei allen vier Kriterien gleichmäßig relativ gute Bewertungen erzielen.

Die Berliner Hochschulen schneiden in der Untersuchung vor allem deshalb wenig überzeugend ab, weil sie bei ihren Studierenden unbeliebt sind. Sie werden von ihren Kunden im Ländervergleich auf den vorletzten Platz vor dem Saarland platziert. Beim Vergleich der Studiendauer erringt Berlin den zehnten Platz. Einzig und allein die Professoren der Berliner Universitäten scheinen zufrieden zu sein: Sie setzen Berlin hinsichtlich des Ansehens, das die Universitäten in ihren Augen im Lande genießen, immerhin auf Platz zwei. TILMAN VON ROHDEN