piwik no script img

Mehr Spaß mit Pfiffen

Der HSV begnügt sich mit einem 1:0 über Borussia Mönchengladbach. Jara: Fans pfeifen, wenn sie zufrieden sind. Mahdavikia ins Krankenhaus eingeliefert

Manchmal reichen selbst zwei Wochen zum Verdrängen. So waren zwar nach dem desolaten Auswärtsauftritt des HSV auf Schalke noch 51.000 Zuschauer in die AOL-Arena gepilgert. Aber vergessen und vergeben hatte der HSV-Anhang noch nicht. Das Pfeifkonzert zur Pause war die Quittung für ein Spiel von mäßigem Niveau mit verbissenen Mittelfeld-Zweikämpfen.

Kaum aus der Pause ergriff aber erstmal der HSV Partei für ein bisschen mehr Unterhaltung. Es blieb Publikumsliebling Erik Meijer vorbehalten, das kuriose Tor zum 1:0 zu köpfen. Aus 16 Metern überwand er den zurückeilenden Gäste-Torwart Stiel. Anschließend demonstrierte der HSV nun, „wie blank unsere Nerven lagen“ (Kurt Jara) und wollte sich aufs Kontern beschränken. Doch schon in der ersten Hälfte musste Wicky nach Balleroberung in der Vorwärtsbewegung ratlos Pirouetten drehen, weil seine Mitstreiter nicht anspielbar waren.

Alarmierende Hitzewallungen bescherte seinem Trainer auch Marek Heinz. Kurz vor Schluss eingewechselt, brachte es der Tscheche fertig, zwei gute Torchancen zu versieben. So musste Jara tatsächlich bis zum Schlusspfiff warten, ehe ihm ein „Stein vom Herzen“ fallen konnte. Für das masochistisch veranlagte Publikum hat Jara nur noch Sarkasmen übrig. Es sei ja „Mode geworden, dass man pfeift, wenn man zufrieden ist“, kommentierte er die Pfiffe. So wird das auch auf Rang 9 nichts mit dem Vergessen. JÖRG FEYER

Mehdi Mahdavikia musste Sonntag ins AK Barmbek eingeliefert werden, um zu klären, welche Ursachen die Rückenbeschwerden des Iraners haben.

HSV: Pieckenhagen - Kling, Hoogma, Ujfalusi, Fukal - Rahn, Ledesma, Wicky, Mahdavikia - Meijer (80. Heinz), Romeo (86. Hertzsch)

Mönchengladbach: Stiel - Eberl (54. Stassin), Korell, Strasser, Münch - Witeczek, Kluge (32. Demo), Hausweiler (71. Skoubo), Van Houdt - Aidoo, Van Hout

Tor: 1:0 Meijer (47.)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen