Bündnis gegen Landebahn

Tausende demonstrierten gegen den Ausbau des Rhein-Main-Flughafens

OFFENBACH taz ■ 6.000 kamen, sagten die Veranstalter, knapp 3.000 zählte die Polizei am Samstagmittag in Offenbach. Dennoch: Es war eine der größten Demonstrationen im Rhein-Main-Gebiet seit den Zeiten des Kampfes gegen die Startbahn West vor 20 Jahren – wieder gegen den gleichen Gegner.

Aufgerufen hatte das Bündnis der Bürgerinitiativen gegen den Ausbau des Frankfurter Großflughafens. 60 Gruppen zogen in einem zweistündigen Protestmarsch vom Rathaus durch die Innenstadt von Offenbach. Die Main-Stadt ist eine der Gemeinden, die schon jetzt besonders vom Fluglärm betroffen ist. Hauptredner war der altgediente Startbahngegner Michael Wilk. Er konstatierte eine kämpferische Stimmung und mahnte die Demonstranten, sich nicht auf die Politiker zu verlassen: „Sie geben uns nichts freiwillig.“ Der juristische Kampf der Gemeinden müsse tatkräftig durch vielfältige Aktionen weiterunterstützt werden. Man dürfe jetzt „nicht locker lassen“.

Die Anwohner der Region kämpfen zurzeit mit rund 50.000 Einwendungen im Raumordnungsverfahren. Etliche Gemeinden haben sich zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen und gerichtliche Teilerfolge erstritten. Sie alle wurden von den Organisatoren aufgefordert, „für eine lebenswerte Zukunft der Region“ gegen eine neue Landebahn und für ein sofortiges Nachtflugverbot auf die Straße zu gehen. Schon am Tag zuvor hatte die Umweltorganisation Robin Wood gegen die steuerliche Begünstigung des Flugverkehrs protestiert. Aktivisten seilten sich von der Decke der Abfertigungshalle ab und entrollten große Transparente.

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