Bremer Hilfe ist am Ende

Der Drogenhilfe-Träger muss Konkurs anmelden, der Vereinsvorstand haftet persönlich

Der Drogenhilfe-Verein „Bremer Hilfe zur Selbsthilfe“ scheint endgültig am Ende. Offenbar hat der Vereinsvorsitzende, der Bremerhavener Arbeiterwohlfahrts-Geschäftsführer Volker Tegeler, gestern den schweren Gang zum Konkursgericht noch nicht angetreten. Wenn er dies aber in dieser Woche nicht tut, droht ihm eine zusätzliche Strafanzeige wegen Konkursverschleppung (die taz berichtete). Der Staatsrat im Sozialressort, Arnold Knigge, rechnet damit, dass heute früh Konkurs angemeldet wird.

Denn die „Bremer Hilfe“ ist nicht nur zahlungsunfähig und überschuldet, sondern auch mit über 100.000 Euro bei den Sozialleistungen im Verzug.

Da es sich nicht um eine Firma mit beschränkter Haftung, sondern um einen Verein handelt, haftet der Vorstand bis zum letzten Cent.

Kritisch kann es auch für die rund 100 Beschäftigten in den Drogenprojekten der Hilfe werden. Der Betriebsrat teilte gestern mit, in einzelnen Projekten sei die Kasse so leer, dass nicht einmal die täglichen Einkäufe gesichert seien. Die „Auslöschung“ von Einrichtungen drohe. In die Schieflage ist der Verein aufgrund diverser Transaktionen gekommen – eine Klage der Staatsanwaltschaft liegt schon vor. Auch gegen den Vorsitzenden Volker Tegeler läuft ein Ermittlungsverfahren. K.W.