was macht eigentlich ... die Kanzlergans?

Comeback

Doretta heißt sie, und von des Kanzlers Versprechen lebt sie – bis heute: Doretta, Deutschlands berühmteste Gans. Ein wenig in Vergessenheit geraten war sie in der letzten Zeit, doch jetzt bekommt sie eine zweite Chance: Horst Möhring, Biobauer in dem Örtchen Lenzen in der Prignitz und Besitzer der Kanzlergans, hat den Brandenburger Naturschutzpreis 2002 gewonnen. Und wieder richten sich alle Augen auf den kleinen Hof in der Elbtalaue, auf die Gans Doretta und auf den Kanzler und sein Versprechen.

Eigentlich war die Biogans bereits im Herbst des Jahres 2000 als Braten für den Kanzler ausersehen. Doch dann schmerzte es Schröders Stieftochter Klara allzu sehr, dass ihrer Familie wegen das Tier sein Leben lassen sollte. Der Kanzler musste handeln. Er hob also den Daumen und gelobte, der Gans das Futter zu zahlen, solange sie lebe. Die Gans bekam eine rosa Schleife und den Namen Doretta, die zuständige Presse hatte ihre Weihnachtsgeschichte und besorgte den Rest: Doretta wurde ein Star.

Doch Ruhm ist flüchtig, mit dem Kanzler gingen auch die Kameras. Der Brandenburger Naturschutzpreis ist nun Dorettas zweite Chance – und für den Kanzler die Gelegenheit zu beweisen, das er Wort hält. Politik allerdings ist kompliziert: Dorettas Ruhm brachte Bauer Möhring ein kräftiges Plus bei den Gänsebraten-Bestellungen. Doretta lebt, der Kanzler hat sein Versprechen gehalten, und Naturschutzpreisträger Möhring schlachtet mehr Gänse denn je.

TGOEFOTO: AP