Heckenschütze will auf Kinder schießen

In Briefen fordert der Attentäter von Washington angeblich 10 Millionen Dollar. Polizei bemüht sich um Kontakt

ROCKSVILLE ap ■ Nach der Morddrohung des Heckenschützen auch gegen Kinder haben tausende von Eltern im Großraum Washington gestern voller Angst ihre Jungen und Mädchen in die Schulen begleitet. Trotz der jüngsten Drohung wurden vielerorts die Schulen nach zwei Tagen wieder geöffnet, alle Veranstaltungen im Freien blieben aber untersagt. Vertreter der Schulbehörden im Großraum Washington erklärten, der Unterricht solle weiterlaufen, solange es keine konkreten Drohungen gegen Schulen gebe.

„Wenn man die Schulen schließt, setzt man eine Menge Kinder und damit auch eine Menge möglicher Ziele auf die Straße“, sagte Paul Houston, der geschäftsführende Direktor der amerikanischen Schulleiter-Vereinigung. Man müsse abwägen, ob es für die Kinder in der Schule nicht sogar sicherer sei, sagte die Sprecherin einer Schule in Alexandria im US-Staat Virginia.

Der gefürchtete Serienmörder hatte in einer Botschaft an die Polizei mit der Ermordung von Kindern gedroht. „Eure Kinder sind nirgends und zu keiner Zeit sicher“, zitierte der Leiter der Ermittlungen, Charles Moose, am Dienstag aus dem Schreiben, das an einem der Tatorte gefunden worden war. Aus informierten Kreisen verlautete, aus der Erklärung gehe außerdem hervor, dass der mutmaßliche Täter 10 Millionen Dollar fordere.

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