lokalkoloratur

Er ist alt, nicht ausgemustert, ein guter Fußballer und daher ein Unikum beim HSV. Also würde der Verein Sergej Barbarez gerne für viele weitere Jahre an sich binden. Funktionäre wie Fans ahnen, dass selbst ein Opa Barbarez weit oberhalb des Leistungsdurchschnitts des aktuellen Kaders liegen würde und wünschen sich ein langes Bleiben. Richtig ungeduldig wird man auf Vereinsseite, wenn es um ein neues Angebot für den auslaufenden Vertrag des Bosniers geht. So unruhig, dass wieder einmal alle umlagernden Journalisten die Vertragsdetails kennen, bevor der Betroffene selbst in Kenntnis gesetzt wurde. Dass der Leistungsträger mit seiner Torgefährlichkeit und vorwitzigen Ideenaus dem zentralen Mittelfeld heraus vielleicht ganz andere Gründe hat unglücklich zu sein, als vermeintliche Indiskretion ist noch niemandem aufgefallen. Vielleicht ist es die Durchschnittlichkeit des Vereins, die ihn stutzig macht, das Unvermögen seiner Kollegen oder der Reiz in warmen Klimagefilden mit seiner Fußballkunst auf europäischer Bühne aufzutreten. Ein Unterfangen, das bis zu seinem Karriereende beim HSV kaum möglich scheint. Natürlich versucht ein bei den Fans als Edelmann verehrter Fußballer auch keineswegs über die Öffentlichkeit die verantwortlichen Verhandlungsträger unter Druck zu setzen, um so ein besseres Angebot auszuhandeln. Immerhin dreht es sich um die letzten Jahre spaßgeballten Arbeitnehmertums. Sergej, belass es bei deiner famosen Fußballkunst. FOG