Barrys Mondfahrt fast perfekt

Die San Francisco Giants führen in der Baseball-World-Series gegen Anaheim mit 3 : 2

BERLIN taz ■ Als die Giants zum letzten Mal eine World Series der Major League Baseball gewannen, wohnten sie noch in New York, ihr Star hieß Willie Mays und man schrieb das Jahr 1954. 48 Jahre später, längst sind sie nach San Francisco umgezogen, fehlt den Giants noch ein Sieg gegen die Anaheim Angels, um an die ruhmreichen alten Zeiten anzuknüpfen. Und ihr aktueller Star, der legitime Nachfolger des großen Willie Mays, ist passenderweise kein anderer als dessen Patensohn: Barry Bonds.

Auch beim rauschenden 16:4-Erfolg, der die Giants am Donnerstag in der Serie mit 3:2 in Führung brachte, war es der 38-jährige Bonds, der die Angels vor unlösbare Probleme stellte. Meist bekommt der schlagkräftige Outfielder in der Offensive nicht viel zu tun, weil es die gegnerischen Pitcher vermeiden, den Ball in die Reichweite seines Schlägers zu werfen. Neunmal erhielt der Homerun-Rekordler in dieser World Series schon einen Freilauf zur ersten Base, diesmal aber entschied sich Jarrod Washburn mutig, zu Bonds zu pitchen. Ausnahmweise schlug der keinen Homerun, aber dafür ein Double zur 2:0- Führung. Im zweiten Inning bekam Bonds wieder seinen Walk, aber auch das half nichts, denn San Francisco nutzte die geladenen Bases zu drei weiteren Punkten. Das Unheil für die Angels, die nach ihrem souveränen Sieg im dritten Match noch auf dem besten Weg zum Titel schienen, nahm seinen Lauf.

Heute Abend muss Anaheim im eigenen Stadion unbedingt gewinnen, um für morgen ein entscheidendes siebtes Spiel zu erzwingen. Einer, der sich besonders auf das Match freut, ist Barry Bonds. „Klar hat er Spaß“, sagt Giants-Manager Dusty Baker, „es ist schwer, keinen Spaß zu haben, wenn du die Bälle fast bis zum Mond schlägst.“ MATTI