Hektischer Herbst

Wenigstens der Wind war nicht an St. Paulis 0:0 gegen Eintracht Trier schuld.

Friedhelm Funkel hatte nicht viel zu notieren. Der Trainer des 1. FC Köln konnte ebensowenig Struktur im Spiel des FC St. Pauli erkennen, wie die weiteren 17.000 Zuschauer im Millerntor-Stadion. Zwei Tage nach der chaotischen Jahreshauptversammlung (siehe S. 22) legte der Zweitligist auch sportlich ein Armutszeugnis ab. Im Heimspiel gegen Aufsteiger Trier erreichte St. Pauli nur ein mageres 0:0. Nach dieser desolaten Leistung dürfen die abstiegsgefährdeten Hamburger auch am Freitag gegen den SC Freiburg nicht mit drei Punkten rechnen.

Ebenso hektisch wie die Blätter von den heftigen Winden durch die Luft gepustet wurden agierten die heimischen Spieler beim 0:0 gegen die Aufsteiger von der Mosel auch mit dem Ball. Ein kontrolliertes Aufbauspiel war über die gesamten 90 Minuten nie zu erkennen. „Ich bin enttäuscht, was wir gezeigt haben ist einfach zu wenig vor eigenem Publikum“, stellte St. Pauli-Trainer Joachim Philipkowski klar. So gesehen war die einzige spielerisch ansprechende Situation auch die größte Chance im Spiel des FC St. Pauli. Christian Fröhlich setzte sich auf der linken Seite durch und flankte auf den trotz Bänderdehnung eingesetzten Chen Yang, der in der 34. Minute nur die Latte traf. In Ballbesitz befindlich passten viele Spieler den Ball allzu oft von sich, um Zweikämpfe und Dribblings zu vermeiden. Während in der Defensive die Zuordnungen passten und Brückner und Bulat eine ordentliche Leistung zeigten, blieb vor allem die Offensive wirkungslos. „Zur Zeit geht einfach nicht mehr“, erklärte Philipkowski, ärgerte sich besonders über die wirkungslosen Standardsituationen seines Teams und machte wenig Hoffnung auf baldige Besserung. DPA/TAZ